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Kirche Saupsdorf

Gründung

Die früheste Erwähnung des am Fuße des Wachberges gelegenen Ortes datiert auf 1445. Ursprünglich gehörte er kirchlich zu Sebnitz, doch mit der Errichtung der Pfarrstelle Hinterhermsdorf wurde Saupsdorf im Jahre 1702 dorthin umgemeindet. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gab es mehrere Vorstöße zur Errichtung einer eigenen Kirche, doch erst über hundert Jahre später genehmigte man sie. Seit 1999 steht Saupsdorf gemeinsam mit Hinterhermsdorf in einem Schwesternkirchverhältnis zu Sebnitz.

Nähe zu Berliner Schinkel-Bau

Der Bau begann 1837 nach einem Entwurf des Wasserbaudirektors Johann Gottlieb Lohse aus Dresden. Die Ausführung lag in den Händen der Saupsdorfer Johann Gottlieb Gottsorge Nickel (Baumeister) und Johann Gottlieb Adam (Zimmermamnn). Sowohl das Äußere als auch die Innenausmalung, die Moritz Bellmann aus Dresden vornahm, zeigen eine starke Nähe – z.T. Übereinstimmung bis ins Detail – zur Kirche St. Peter und Paul auf Nikolskoe im Glienicker Park in Berlin-Zehlendorf, welche bis zum, gleichen Jahr nach einem Entwurf Karl Friedrich Schinkels von dessen Meisterschüler Friedrich August Stüler errichtet worden war. Die Ursachen für diese Beziehung sind bislang noch nicht geklärt. Am 24. Oktober 1842 konnte der Bau eingeweiht werden. Er ist eine im Äußeren vor allem neoromanisch gestaltete Saalkirche mit flachem Satteldach, einer halbkreisförmigen Apsis und einem dreigeschossigen Turm.

Das Kircheninnere wirkt hell und weiträumig. Der 14 Meter hohe Saal wird von einer Kassettendecke abgeschlossen; an drei Seiten umlaufen ihn eingeschossige Emporen. Die Ausmalung im Inneren trägt klassiszistische Züge. Den massiven hölzernen Altar schmücken ein Kruzifix und zwei Leuchter.
Die Orgel (1842) aus der Werkstatt von Christian Friedrich Reiß, Neugersdorf, ist ein zweimanualiges Instrument mit 14 Registern. In den Jahren 1987–1990 und 1998 wurden Kirche und Orgel grundlegend renoviert.