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Andacht

Liebe Leserinnen und Leser,

drau­ßen wird es dun­kel aber drinnen zieht im Ad­vent wieder ein be­son­de­res Licht ein. Wenn Engel und Berg­mann, Schwibb­bö­gen und Ster­ne und all die an­de­ren Ad­vents- und Weih­nachts­ge­fähr­ten aus ih­rem Sommer­schlaf er­wa­chen und wie­der in un­se­re Woh­nung­en ein­zie­hen, dann be­ginnt die ge­müt­lich­ste Zeit im Jahr. Wie schön, dass sie uns in die­ser dunkel­sten Jah­res­zeit be­glei­ten und mit ih­rem Licht be­schen­ken.

Und immer wie­der denke ich mir: wie gut, dass wir auf der nörd­li­ch­en Erd­häl­fte le­ben! An­sons­ten wä­re um Weih­nach­ten rum die hellste Zeit im Jahr. Ich kann mir nicht vor­stellen, wie im Sü­den Weih­nachts­stimmung auf­kommen soll, wenn ge­ra­de die Sommer­sonne zum Ba­den und Eis­essen lockt.

Je­des Jahr fas­zi­niert mich das be­son­de­re Spiel von Dun­kel und Licht im Ad­vent und in der Weih­nachts­zeit neu. Und je­des Jahr hilft es mir, mich auf die Bot­schaft des Weihn­achts­fes­tes ein­zu­stimmen: im Dun­kel der Welt be­ginnt Gottes Licht zu strah­len – als neu­ge­bo­re­nes Kind in ei­ner Futter­krippe. Auf viel­en Ge­mäl­den zur Weih­nachts­er­zäh­lung ist das zu seh­en: Wie die Men­schen mit großen er­war­tungs­vollen Au­gen um die Krippe he­rum ste­hen. Drum­he­rum ist es dun­kel, aber ihre Ge­sich­ter wer­den ganz hell – weil sie von ei­nem Licht an­ge­strahlt wer­den, das aus der Krippe scheint.

Weih­nach­ten bringt ein neu­es Licht in die Welt. Und Weih­nach­ten bringt ein neu­es Licht in un­ser Le­ben. Manch­mal spü­ren wir in die­sen be­son­de­ren Ta­gen auch et­was von die­sem Licht, das uns ent­ge­gen strahlt und un­ser Ge­sicht hell macht. Und manch­mal springt der Fun­ke über. Dann er­le­ben wir, was uns als Mo­nats­spruch aus der Bi­bel durch den De­zem­ber2024 be­glei­tet:

»Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herr­lich­keit des HERRN geht auf über dir!«
Jesaja 60, 1

Vom Licht der Krippe be­rührt wer­den und so sel­ber zum Licht­trä­ger in der Welt und im ei­ge­nen All­tag wer­den – das kann eine der der schön­sten Weih­nachts­er­fah­rung­en über­haupt sein. Alle Jahre wieder.

Ich glau­be: Ge­ra­de brau­chen wir Men­schen, die sich auf­machen, die zum Licht wer­den, weil sie ver­trau­en: Mein Licht kommt! Und Dein Licht kommt!

Ge­ra­de brau­chen wir Men­schen, die et­was Hoff­nungs­volles aus­strah­len, wo das Fest­stecken in trü­ben Ge­dan­ken und in der ver­brei­te­ten Un­zu­frie­den­heit viel be­que­mer wä­re.

Licht aus­strah­len und Licht wer­den, das können wir ge­mein­sam – z.B., wenn wir uns zum Weih­nachts­fest das Frie­dens­licht aus Beth­le­hem nach Hau­se ho­len und an an­de­re Men­schen wei­ter­ge­ben. Dann spü­ren wir: mit je­dem Licht­funken, den wir wei­ter­ge­ben, wird die Welt ein bisschen heller.

Ei­ne ge­seg­ne­te Ad­vents- und Weih­nachts­zeit wünscht Ih­nen im Na­men aller Mi­tar­bei­ten­den Ihr Se­bas­tian Kreß