… Welt der Variationen Mittelalter · Flamenco · Romantik · Folklore · Barock · Jazz
Alexander Kens · Konzert- und Flamenco-Gitarre
Werke von Vincenzo Galilei, Silvius Leopold Weiss, Francisco Tárrega, Sabicas, Yuquijiro Yocoh und eigene Kompositionen
Variationen sind höchstwahrscheinlich die ursprünglichste Form des Musizierens. Noch bevor die Musikerkollegen von früher, die keinerlei konventionelle musikalische Ausbildung hatten, komplexe Musikformen und Strukturen wie Sonate, Suite usw. erfanden, sogar bevor die einfachste Liedform mit Strophe und Refrain existierte, haben sie die Variationsform bereits ausgeübt.
Die Geschichte der Variationen geht ganz tief in die Vergangenheit, als unsere Urmütter und Urväter entdeckt haben, dass man musikalische Töne, mit welchen Mittel auch immer (getrommelt, gesungen), erzeugen kann. Gleichzeitig war das die Geburt der improvisierten Musik. Der Unterschied zwischen Improvisation und Variation besteht darin, dass die Erste ein vorgegebenes Thema haben kann, aber nicht muss, und die Zweite etwas Handfestes besitzen muss, was man variieren kann. Außerdem versteht man unter Improvisation aus dem Stegreif, also spontan gespielte Musik, dagegen Variationen meistens zuerst komponiert werden müssen. Die Musikgeschichte kennt viele verschiedene Variationsarten. So hat man z.B. in der Renaissance und im Barock oft eine Form praktiziert, die auf dem sogenannten »Basso ostinato« basiert. Dabei werden zu einer sich ständig wiederholenden Basstonfolge immer neue Melodien gespielt. Ein Hauptthema spielt dabei keine große Rolle.
Die am meisten verbreitete Art sind die Variationen auf vorgegebene Harmoniefolgen, also eine abgeschlossene Reihe von Akkorden, auch Chorus genannt. Diese Art war sehr beliebt in jeder Kunstepoche, einschließlich der heutigen. Die Jazzmusiker haben diese Variationsform als Grundlage für die Improvisation übernommen.
Es gibt aber auch eine Art, wo hauptsächlich der Rhythmus variiert wird, wie z.B. in der Flamencomusik. Die Flamencoformen haben sehr ausgeprägte Rhythmen (compás) mit obligaten Betonungsmustern. Die Herausforderung für einen Flamencomusiker besteht darin, den Rhythmus in Begleitung und Melodieverlauf immer wieder neu und interessant zu gestalten, ohne das Betonungsskelett zu stören und zu ändern.
Alexander Kens stellt in seinem Programm, ein breites Spektrum der Variationskunst dar, damit die Zuhörer für eine Weile in die wunderbare und vielfältige »Welt der Variationen« eintauchen können.
Als Nachfahre deutscher Emigranten aus dem 18. Jahrhundert wurde Alexander Kens 1970 in der Ukraine geboren. Im Alter von 13 Jahren beginnt er Gitarre zu spielen und träumt von einer musikalischen Karriere. Alexander studiert von 1985 bis 1989 klassische Konzertgitarre an der Musikhochschule in Kiew. Schon während seines Studiums inspiriert durch die spanischen Gitarristen Narciso Yepes, Manolo Sanlúcar und insbesondere Paco de Lucía widmet er sich dem Flamenco. Seinen darauffolgenden Armeedienst absolvierte er als musikalischer Leiter eines Blasorchesters bei den Grenztruppen an der georgisch-türkischen Grenze.
1994 folgt die Heimkehr nach Deutschland/
Eintritt frei · Kollekte am Ausgang herzlich erbeten
Bitte informieren Sie sich hier auch schon vor Ihrem Konzertbesuch über die geltenden Hygieneregeln.