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Sonntag, 17. Oktober 2021 · 17.00 Uhr
  • Sebnitz, Ev.‑Luth. Stadtkirche »Peter und Paul«
  • Konzertreihe MUSIK IN PETER-PAUL

Variationen der Welt …

… Welt der Variationen    Mittelalter · Flamenco · Romantik · Folklore · Barock · Jazz

Alexander Kens (Konzert- und Flamenco-Gitarre) · Foto: PR Alexander Kens · Konzert- und Flamenco-Gitarre

 

Alexander Kens · Konzert- und Flamenco-Gitarre

Werke von Vincenzo Galilei, Silvius Leopold Weiss, Francisco Tárrega, Sabicas, Yuquijiro Yocoh und eigene Kompositionen

 


 

Variationen sind höchst­wahr­schein­lich die ursprüng­lichste Form des Musi­zie­rens. Noch bevor die Musiker­kollegen von früher, die kei­ner­lei kon­ven­tio­nelle musi­ka­li­sche Aus­bil­dung hatten, komplexe Musik­formen und Struk­turen wie Sonate, Suite usw. erfan­den, sogar bevor die ein­fachste Lied­form mit Strophe und Refrain exis­tierte, haben sie die Vari­ations­form bereits ausgeübt.

Die Geschichte der Vari­a­ti­o­nen geht ganz tief in die Ver­gan­gen­heit, als unsere Urmütter und Urväter ent­deckt haben, dass man musi­ka­li­sche Töne, mit wel­chen Mittel auch immer (getrom­melt, gesun­gen), erzeu­gen kann. Gleich­zeitig war das die Geburt der impro­vi­sier­ten Musik. Der Unter­schied zwischen Impro­vi­sa­tion und Vari­a­tion besteht darin, dass die Erste ein vor­ge­ge­be­nes Thema haben kann, aber nicht muss, und die Zweite etwas Hand­festes besit­zen muss, was man vari­ie­ren kann. Außer­dem ver­steht man unter Impro­vi­sa­tion aus dem Ste­greif, also spon­tan gespielte Musik, dage­gen Vari­a­ti­o­nen meis­tens zuerst kom­po­niert werden müssen. Die Musik­geschichte kennt viele ver­schie­dene Variations­arten. So hat man z.B. in der Ren­ais­sance und im Barock oft eine Form prak­ti­ziert, die auf dem soge­nann­ten »Basso ostinato« basiert. Dabei wer­den zu einer sich stän­dig wieder­holen­den Bass­ton­folge immer neue Melo­dien gespielt. Ein Haupt­thema spielt dabei keine große Rolle.

Die am meisten ver­brei­tete Art sind die Vari­a­ti­o­nen auf vor­ge­ge­bene Harmonie­folgen, also eine abge­schlos­sene Reihe von Akkor­den, auch Chorus genannt. Diese Art war sehr beliebt in jeder Kunst­epoche, ein­schließ­lich der heutigen. Die Jazz­musiker haben diese Vari­a­ti­ons­form als Grund­lage für die Impro­vi­sa­tion übernommen.

Es gibt aber auch eine Art, wo haupt­säch­lich der Rhyth­mus vari­iert wird, wie z.B. in der Flamenco­musik. Die Flamenco­formen haben sehr aus­ge­prägte Rhyth­men (compás) mit obli­ga­ten Beto­nungs­mustern. Die Heraus­for­de­rung für einen Flamenco­musiker besteht darin, den Rhyth­mus in Beglei­tung und Melodie­verlauf immer wieder neu und interes­sant zu gestal­ten, ohne das Betonungs­skelett zu stören und zu ändern.

Alexander Kens stellt in seinem Pro­gramm, ein breites Spek­trum der Variations­kunst dar, damit die Zuhö­rer für eine Weile in die wunder­bare und viel­fäl­tige »Welt der Variationen« ein­tau­chen können.

Als Nach­fahre deutscher Emi­gran­ten aus dem 18. Jahr­hun­dert wurde Alexander Kens 1970 in der Ukra­ine gebo­ren. Im Alter von 13 Jahren beginnt er Gitarre zu spielen und träumt von einer musi­ka­li­schen Karriere. Alexander studiert von 1985 bis 1989 klassi­sche Konzert­gitarre an der Musik­hoch­schule in Kiew. Schon während seines Studiums inspi­riert durch die spa­ni­schen Gitar­risten Narciso Yepes, Manolo Sanlúcar und ins­be­son­dere Paco de Lucía widmet er sich dem Fla­menco. Seinen darauf­folgen­den Armee­dienst absol­vierte er als musi­ka­li­scher Leiter eines Blas­orches­ters bei den Grenz­truppen an der georgisch-türkischen Grenze.

1994 folgt die Heim­kehr nach Deutsch­land/Berlin zu den his­to­ri­schen Wur­zeln. Seit dem ent­wickelt sich Alexander musi­ka­lisch weiter, entdeckt für sich Django Reinhardts Gypsy/Manouche Swing, spielt in ver­schie­de­nen Forma­tio­nen und eignet sich viele neue Musik­rich­tun­gen, wie Jazz, Klezmer usw. an. Er tritt oft als Solo­künstler mit meh­re­ren thema­ti­schen Pro­gram­men auf. Zurzeit in Dresden lebend, geht Alexander Kens weiter seiner künst­le­ri­schen Tätig­keit in ver­schie­de­nen Formen nach.

 



Eintritt frei
 · Kollekte am Ausgang herzlich erbeten

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