Romantisches Oratorium in zwei Teilen nach Worten der Heiligen Schrift für Soli, Chor und Orchester von Louis Spohr (1784 – 1859) WoO 61 (1825/26)
Marie Hänsel (Dresden) · Sopran,
Maria Tosenko (Dresden) · Alt,
Hauke Möller (Dresden) · Tenor,
Jörg Hempel (Dresden) · Bass
Peter-Pauls-Kantorei Sebnitz,
Kantorei St. Andreas Weißenburg i.Bay. –
Leitung: KMD Michael Haag
Elbland Philharmonie Sachsen
Gesamtleitung: Kantor Albrecht Päßler
Eintritt: 12,50 € · 10,- € · 8,- €
(ermäßigt: 8,50 € · 6,- € · 4,- €)
Vorverkauf (ab 10. September):
Pfarramt Sebnitz (Tel.: 035971 809330),
Touristinformation Sebnitz (Tel.: 035971 70960)
Restkarten an der Abendkasse
Seit Ende der 80er Jahre verbindet Weißenburg i.Bay. und Sebnitz eine Partnerschaft auf vielfältigen Ebenen. Auch im Bereich der evangelischen Kirchenmusik fand diese Partnerschaft immer wieder ihren Ausdruck mit gemeinsamen Projekten und gegenseitigen Besuchen der Kantoreien und der beiden Kirchenmusiker KMD Michael Haag und Kantor Albrecht Päßler.
Bereits am 3. Oktober wird das Oratorium »Die letzten Dinge« von Louis Spohr in der St. Andreaskirche in Weißenburg i.Bay. aufgeführt.
Louis Spohr
Louis Spohr war nicht nur Komponist, Dirigent, Gesangspädagoge und Organisator von Musikfesten sondern zählte neben dem Italiener Niccolò Paganini zu den größten Geigen-Virtuosen seiner Zeit. Spohr galt nach dem Tod von Carl Maria von Weber (1826) und Ludwig van Beethoven (1827) als der bedeutendste lebende deutsche Komponist. Er war damals viel bekannter als beispielsweise Robert Schumann. Er hat mehr als 200 Werke hinterlassen und die musikalische Literatur auf jedem ihrer Gebiete durch Meisterwerke von großem Wert bereichert. Als Hofkapellmeister in Kassel (seit 1822) machte er sich sehr um das Musikleben der Stadt verdient, wobei er das Niveau des dortigen Orchesters auf eine nie zuvor erreichte Höhe brachte und außerdem einen Gesangverein für Oratorienmusik gründete.
Oratorium »Die letzten Dinge« (WoO 61)
Mit »Die letzten Dinge«, dem zweiten von seinen vier Oratorien aus dem Jahr 1825/26 – uraufgeführt am Karfreitag 1826, steht Spohr in einer Linie zwischen Händel, Haydn und Mendelssohn. In gelungener Verbindung von dramatischen und lyrischen Momenten entfaltet er sowohl die bedrohlichen als auch die versöhnlichen Seiten der Apokalypse. Geschickt verlagert das Libretto, welches Friedrich Rochlitz (Redakteur und Schriftleiter der »Allgemeinen musikalischen Zeitung«) ausschließlich aus biblischen Texten zusammengestellt hatte, dabei die dramatische Zuspitzung in den Anfang des zweiten Teils.
Im Mittelpunkt des gesamten Werkes steht das biblische Buch der Offenbarung des Johannes, ergänzt durch einige wenige Texte aus dem Alten Testament. Spohrs Kompositionsstil erscheint als reizvolle Mischung von klassizistischer und frühromantischer Musiksprache. Mozart und Cherubini klingen als Vorbilder an, aber auch Weber ist nicht fern, wenn es unheimlich wird. Selbst in freundlich wirkende Passagen tönt oft ein dumpfes Grollen der Pauken hinein. Der Chor spielt eine wichtige Rolle. Im wohl durchdachten Wechselspiel mit Orchester und Solisten entsteht eine ebenso plastische wie feinsinnige Bibelerzählung.