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Ehren­amt im Gottes­dienst: Lektor oder Prädikant

Immer wieder sind Menschen in unserer Gemeinde bereit, Gottesdienste zu halten und zu gestalten. Dafür gibt es unterschiedliche Ausbildungen. Romy Roch-Hesse und Carsten Häntzschel haben ihren Weg gefunden und nehmen uns ein Stück mit:

R: Hallo Carsten, Du hast neulich im Gottes­dienst die Predigt gehalten. Ich habe gehört, es war Dein letzter Gottes­dienst in Deiner Aus­bildung. Ich mache gerade etwas Ähnliches, aber meine Aus­bildung geht nur ein halbes Jahr. Was ist bei Dir anders?

C: Hallo Romy, ich mach eine Ausbildung zur Berufung in den Prädikanten­dienst. Das ist ein Fern­studium für das Ehren­amt und umfasst 12 Wochenend­seminare in Meißen, 2 Seminar­wochen und eine Examens­woche in Thüringen. Außerdem sind 14 theologische Haus­arbeiten zu schreiben. Das dauert mindestens 3 Jahre bis alle Prüfungen abgelegt sind.

R: Das dauert ja lange. Bei mir sind es insgesamt 6 Wochenenden und 5 Online-Veranstaltungen.

C: Gibt es da auch Prüfungen?

R: Zu jedem Wochenende gibt es einen Gottes­dienst, bei dem wir erst kleine Teile übernehmen. Zum Schluss hat man mindestens einen Gottes­dienst komplett zu halten.

C: Bei mir sind das schon mal 4 komplette Gottes­dienste mit Bewertung.

R: So kompliziert ist das bei mir nicht, allerdings darf ich die Predigt nicht selbst schreiben. Das ist eine Lese­predigt, die ich selber aussuche, damit sie zu unserer Gemeinde­situation passt. Ich darf sie so umarbeiten, dass ich Sie gut lesen kann. Ist das bei Dir auch so?

C: Nein, der Sinn der Prädikanten­ausbildung ist die Qualifzierung, dass ich von der Landes­kirche zur freien Wort­ver­kündigung beauftragt werden kann. Also muss ich mir meine eigenen Gedanken über den Predigt­text machen.

R: Wenn ich also schon 4 Tage brauche, um eine Predigt umzuschreiben…

C: … dann brauche ich schon etwas länger.

R: Wenn das so aufwendig ist, was motiviert Dich dann überhaupt, das nach Deiner Arbeit noch zu machen?

C: Mir haben viele Menschen gesagt, dass Sie sich mich an dieser Stelle gut vorstellen können und ich hoffe damit einen Beitrag für unser Gemeinde­leben zu leisten. Die Entwicklungen in unserer Landes­kirche gehen ja genau in diese Richtung.

R: Das sehe ich ganz genauso, ich könnte aber momentan nicht so viel Zeit in die Ausbildung stecken. Da kam mir das Angebot für die Lektoren­ausbildung ganz recht. Es ist sehr praktisch aufgebaut und ich kann mit meinem Handwerks­zeug den Gottes­dienst gestalten. Das man dabei die ganze Liturgie und alle Gebete zu verantworten hat, war mir am Anfang überhaupt nicht bewusst.

C: Wann darf man Dich denn dann in Aktion erleben?

R: Die Einsegnung war im April, sodass es ab jetzt losgeht. Und bei Dir?

C: Ich gehe davon aus, dass der Berufungsgottesdienst im Herbst stattfinden kann.

Danke – wir wünschen euch und allen anderen Lektoren und Prädikanten in unserer Gemeinde Gottes Segen für diesen Dienst.

Petra Behner
im Namen des Kirchenvorstands

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