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Louis Spohr – das ging ins Ohr!

Partnerschaft Weißenburg-Sebnitz

Seit mehr als 30 Jahren besteht und lebt eine beson­dere Part­ner­schaft zwi­schen den bei­den Städten Weißen­burg in Franken und Sebnitz in Sachsen. Schon 1987, zwei Jahre vor der deut­schen Wieder­ver­eini­gung, gab es auf Initia­tive der Weißen­burger Familie Strunz erste Kon­takte. Un­mittel­bar nach der Wende ent­stan­den durch den Besuch von Weißen­burger Kirchen­vorstands-Mitgliedern und durch den Gegen­besuch des dama­li­gen Pfarrers Lienig erste persön­liche Verbin­dun­gen. Eine ste­ti­ge Reihe von Besu­chen und Gegen­besu­chen auch in den gesell­schaft­li­chen Berei­chen Schule, Politik, Kirche, Kultur und Wirt­schaft fes­tigte diese Freund­schaft.

Michael Haag

Gemeinsames Musik-Projekt

Das Oratorien-Projekt »Die letzten Dinge« in diesem Jahr setzte in der schö­nen Folge des Aus­tauschs im Bereich der evan­ge­li­schen Kirche­nmusik einen er­neu­ten Höhe­punkt: Über einen Zeit­raum von vielen Wochen und eine Ent­fern­ung von mehr als 400 km hatten die Kantorei St. Andreas Weißen­burg und die Peter-Pauls-Kantorei Sebnitz den an­spruchs­vollen Chor­part jeweils mit ihren Kanto­ren ein­studiert.

Aufführung des Oratoriums »Die letzten Dinge« von Louis Spohr am 3. Oktober 2018 in der Ev. Stadtkirche St. Andreas in Weißenburg · Foto: Rainer HeubeckAufführung des Oratoriums »Die letzten Dinge« von Louis Spohr am 3. Oktober 2018 in der Ev. Stadtkirche St. Andreas in Weißenburg
Foto: Rainer Heubeck

Anfang Oktober, am Tag der deut­schen Ein­heit, war es dann soweit: Sänger­innen und Sänger aus bei­den Kanto­reien brach­ten gemein­sam mit Solisten und Orches­ter das Ora­to­rium »Die letzten Dinge« von Louis Spohr in der St. Andreas­kirche in Weißen­burg unter der Leitung von KMD Michael Haag ein erstes Mal mit großen Erfolg zum Erklingen.

Aufführung des Oratoriums »Die letzten Dinge« von Louis Spohr am 3. November 2018 in der Ev.-Luth. Stadtkirche »Peter und Paul« in SebnitzAufführung des Oratoriums »Die letzten Dinge« von Louis Spohr am 3. November 2018 in der Ev.-Luth. Stadtkirche »Peter und Paul« in Sebnitz

Am ersten November-Wochen­ende gab es dann den Gegen­besuch der Weißen­burger Kanto­rei St. Andreas in Sebnitz. Auch hier stan­den wieder die gemein­same Auf­füh­rung von Spohrs sel­ten zu hören­dem Ora­torium und die dafür not­wen­digen Proben vor Ort mit Solisten und Orches­ter im Mittel­punkt. Aber auch die Sebnitzer Museums­nacht am Freitag war ein beson­de­res Erlebnis für unsere Gäste.

Albrecht Päßler

Gelungene Oratorien-Aufführung als Höhepunkt der Konzertreihe MUSIK IN PETER-PAUL 2018





Zur Aufführung des Ora­to­ri­ums »Die letzten Dinge« am Sonn­abend, 3. Novem­ber wurden dann in der gut gefüll­ten Peter-Pauls-Kirche die 75 Sänger­innen und Sänger der beiden Kan­to­reien, die Solis­ten sowie die Mu­si­ker der Elb­land Phil­har­mo­nie Sachsen mit Span­nung erwartet und boten eine ein­drucks­volle Kulisse im Altar­raum der Sebnitzer Stadt­kirche. Als kurz nach 17 Uhr das feier­liche Glocken­geläut ver­stummte, wurden die Konzert­gäste vom Kirchen­vorstand begrüßt und kurz in die The­ma­tik des Ora­to­ri­ums ein­ge­führt. Passend für die Zeit am Ende des Kirchen­jahres hat Louis Spohr das letzte Buch der Bibel, die Offen­ba­rung des Johannes, in den Mittel­punkt seines Werkes gestellt und ein­drucks­voll musi­ka­lisch um­ge­setzt. Mit ab­wechs­lungs­reichen Klang­farben vertont er Themen, wie die Ver­gäng­lich­keit des mensch­lichen Lebens, die Hoff­nung auf das ewige Leben in Gottes neuer Welt, das Welt­gericht und die Vision eines neuen Himmels und einer neuen Erde. Dies konnten auch die Konzert­besucher in jeder Stelle des fast ein­ein­halb­stündi­gen Werkes ein­drucks­voll mit­er­leben. Die jeweils zu Beginn des zwei­tei­li­gen Ora­to­ri­ums stehen­den großen sin­fo­ni­schen Orchester­ein­lei­tungen trugen die Elb­land Phil­har­mo­niker mit feier­li­cher Ein­fühl­sam­keit vor. Der warme Klang der Strei­cher wurde durch eine be­ein­druckende Akus­tik im kassetten­holz­über­spannten Kirchen­raum an die Ohren der Zuhörer weiter­ge­geben. Spätes­tens als die wun­der­bar auf­spie­len­den Blech­bläser beherzt zum Ein­satz kamen und die Pauken erklan­gen wurde klar, dass der heute eher unbe­kannte Kom­po­nist Louis Spohr zu Recht in einer Linie zwi­schen Händel, Haydn und Men­dels­sohn genannt werden kann.

Passend zu diesem Klang­er­leb­nis griffen danach Chor und Solis­ten diese Stimmung in einem inten­siven Wechsel­spiel auf und bauten sie in einem großen Spannungs­bogen zu dem fast mys­tisch wirken­den Chor »Gefal­len ist Baby­lon« aus. Hier zeigte sich, wie aus­ge­wo­gen und sicher der ver­ei­nig­ten Kan­to­reien mit lockerer Sing­freude dem Takt­stock von Kantor Päßler folgten. Die aus Dresden stam­men­den Solis­ten Marie Hänsel (Sopran), Maria Tosenko (Alt), Hauke Möller (Tenor) und Jürgen Hempel (Bass) meis­ter­ten, egal ob uni­sono oder im Wechsel­spiel mit dem Chor, solis­tisch, im Duett oder als sich wun­der­bar ergän­zen­des Quar­tett sou­ve­rän ihre Parts. Beson­ders gefie­len dabei die Sopra­nis­tin und der Tenor in ihren Solo­passagen.

Das anspruchs­volle Ora­to­ri­um, das mit den letz­ten Worten der Bibel einen Bogen vom Leben und Tod hin zum neuen Himmel der Ewig­keit spannt, endete in einem freudig-festl­ichen Halleluja-Chor und fand damit den passen­den Ab­schluss für dieses rundum gelun­gene Chor­konzert. Nach einer kurzen an­däch­ti­gen Pause zeigte der an­hal­tende Applaus der Besucher, dass sich das Wagnis, ein so selten auf­ge­führ­tes Werk an­zu­ge­hen, für alle Betei­lig­ten gelohnt hat.

Johannes Weßner

Danke!

Für das Wochen­ende in Sebnitz gilt ein beson­derer Dank allen Quartier­gebern, allen an der Planung und Vor­be­rei­tung des Besuchs Betei­lig­ten sowie allen die mit tat­kräf­tiger Unter­stützung dazu bei­ge­tragen haben, dass es wieder eine sehr schöne Be­ge­gnung mit unserer Partner­gemeinde Weißen­burg geworden ist.

Albrecht Päßler

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